Zu Besuch in Tansania
Im Herbst 2022 war unser Mitarbeiter Alexander Auer in Tansania unterwegs und hat einige unserer bereits abgeschlossenen, aber auch laufende Projekte besucht.
In Kikunde wurde vor zwei Jahren mit Hilfe von Sei So Frei ein Tiefbrunnen gebaut, der die rund 1.000 Kinder der Grundschule, aber auch die Dorfbewohner versorgt. Jetzt ist Kikunde Vorbild für die gesamte Region. „Das Wasser ist so gut, besonders zum Trinken. Ich verwende es aber auch zum Kochen und Waschen. Ich komme jeden Tag hierher, um Wasser zu holen. Bis zu mir nach Hause sind es nur zehn Minuten, aber die vollen Wasserkübel sind schwer“, beschreibt Veronika, was der Brunnen für ihr Leben bedeutet. Auch Father Patrick, der Priester des Ortes, ist glücklich: „Jetzt haben wir Wasser. Es ist alles einfacher geworden und wir können auch ärmeren Menschen helfen, weil wir mit dem Brunnenwasser unseren Gemüsegarten bewässern können. Alles, was wir zu viel haben, können wir den Menschen in unserem Dorf geben, die zu wenig haben.“
Auch in Bunduki kommt erstmals Trinkwasser aus der Leitung. Die Bewohnerinnen des Ortes haben mithilfe von Sei So Frei eine Wasserleitung installiert und eine Zisterne gebaut. Eine nahe gelegene Quelle war der Ausgangspunkt für die neue Wasserleitung. Darüber hinaus hat die Dorfgemeinschaft zusammengeholfen, um mithilfe von Sei So Frei eine Zisterne zu errichten. Das weiße Gerüst, das den großen Tank trägt, ist von Weitem zu sehen und lebendiger Treffpunkt der Gemeinde. Am Sonntag kommen viele Menschen mit schweren Lasten von weit her, um den Gottesdienst zu besuchen und ihre Waren am Markt zu verkaufen. Ihren Durst nach dem langen Weg stillen die Menschen jetzt mit Wasser aus der Leitung.
In Lukobe ist der Tiefbrunnen jetzt das Herzstück des Dorfes. 160 Meter tief musste gebohrt werden, um auf Trinkwasser zu stoßen. Die Pumpe und Entnahmestelle markieren seither das Dorfzentrum. Bereits mehrere hundert Menschen kommen täglich hierher, um Wasser zu holen. „Es werden immer mehr, denn es spricht sich schnell herum, dass es hier sauberes Wasser für jeden gibt“, sagt Pfarrer Simon. Bereits in den frühen Morgenstunden herrscht reges Treiben rund um die Wasserstelle hier in den Außenbezirken der Stadt Morogoro. Überwiegend sind es Frauen und Kinder, die das kostbare Gut in große, gelbe Wasserkanister füllen und es zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Hause bringen.
Für Kyerunga sammeln wir für eine Quellfassung, Handpumpe und eine zusätzliche Zisterne, um die Trockenperioden überbrücken zu können. Die 27 Jahre alte Zisterne in dem abgelegenen Ort ist voll funktionsfähig, aber reicht bei weitem nicht aus, um genug Regen zu fassen. Man will vorbereitet sein, alle warten auf Regen. Jetzt füllen die 700 Dorfbewohner täglich ihre Kanister an einem kleinen, weit entferntem Wasserloch in den steilen Hügeln. Sie streichen über die Wasseroberflläche, um groben Schmutz zu entfernen. Mit Kochbananen stoppeln sie ihre Behälter zu und tragen sie teils stundenlang nach Hause. Ein Brunnen kann hier nicht gebohrt werden. Es braucht eine zweite Zisterne und eine Quellfassung mit Handpumpe für das Wasserloch. Sei So Frei sammelt aktuell dafür, dass dieses Projekt umgesetzt werden kann.
Auch in Biharamulo fehlt es an Trinkwasser und die Rinder verdursten und die Felder verdorren. Es gibt zwei kleine Stellen, weit entfernt, an denen das Wasser einer höher gelegenen Bergquelle an die Oberfläche quillt. Hier tränken die Bauern ihre Rinder und füllen das tröpfelnde Wasser in Kübel. Auch in Nyamasene sind es zumeist die Kinder und Jugendlichen, die das kostbare Gut stundenlang in die Häuser zurück tragen, um es zum Trinken und Kochen zu verwenden. Hier wäre es besonders wichtig, eine Leitung von der Quelle in das Dorf zu legen und in einer Zisterne zu sammeln. Alle sind sich einig, dass sie die Grabungsarbeiten selbst machen würden und mithelfen, wo auch immer sie können. Allein es fehlt das Geld für die Leitungen und das Baumaterial. Auch hier benötigt es nicht viel – 8.000 Euro kostet die Wasserleitung gesamt, aber die Auswirkungen auf das Leben der Familien wären immens.
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